Studie zu Lithium bei ALS

Im Februar dieses Jahres wurden Ergebnisse einer italienischen Studie veröffentlicht, in der die Wirksamkeit von Lithiumcarbonat an 44 ALS-Patienten untersucht wurden. Demnach habe Lithium in Verbindung mit Riluzol eine Reduzierung der Progression bei ALS bewirkt.
Die Ansätze klingen auf den ersten Blick wirklich erstaunlich gut, lassen jedoch bei genauerer Betrachtung der Studie aber auch Zweifel daran. So ist eine Studie beispielsweise mit „nur“ 44 ALS-Patienten wissenschaftlich nicht repräsentativ. Auch sind Schweregrad und Verlauf bei den Probanden nicht unbedingt gleich zu bewerten gewesen.
Die DGM hat ein Merkblatt veröffentlicht, welches von Prof. Dr. Gian Domenico Borasio, Motoneuron-Ambulanz, Klinikum der Universität München und Prof. Dr. Thomas Meyer, ALS-Ambulanz,
Charité – Universitätsmedizin Berlin herausgegeben wurde. Sie finden dieses Merkblatt hier (Merkblatt wurde leider gelöscht).
Den Ausführungen dort ist auch von unserer Seite aus derzeit nichts entgegenzusetzen. Dennoch möchten auch wir vor unkontrollierter Einnahme von Lithium warnen. Nach derzeitigem Stand ist dies rein experimentell und sollte auf jedem Fall ärztlich begleitet werden.