Schnittstelle zwischen Gehirn und Computer

Der Verlust der Sprache wiegt für die meisten ALS-Patienten besonders schwer. Zwischenzeitlich gibt es einige technische Möglichkeiten wie Sprachcomputer, Augensteuerung u.s.w. um dies auszugleichen. Die allgemein verfügbaren Hilfsmittel sind weit entwickelt und gut nutzbar, sie erfordern lediglich die Fähigkeit mit Fingern oder Augen kleine Bewegungen auszuführen. Für Menschen, die dies nicht mehr können, sind sie aber nicht geeignet. Für solch schwer betroffene Patienten ist das Institut für medizinische Psychologie und Neurobiologie in Tübingen einem anderen Ansatz auf der Spur. Dort beschäftigt man sich mit der sogenannten „Gehirn-Computer-Schnittstelle“. Mit Hilfe kleiner Elektroden werden ähnlich wie beim EEG die Gehirnströme gemessen und ausgewertet. Mit einigem üben kann man hierüber Willensäußerungen kundtun wie „Ja“ oder „Nein“. Der Ansatz ist sehr aufwändig und sicher nur für einzelne Patienten sinnvoll und begehbar. Derzeit werden vom Institut zwei Studien durchgeführt, für die noch ALS-Patienten gesucht werden.