Entzündungsprozesse im Gehirn bei ALS-Mäusen gestoppt

Entzündungsprozesse als einer der möglichen Ursachen bei ALS wurde schon lange diskutiert. Das Enym SOD1 reguliert die Aktivität des Enzyms Caspase-1, welches ein weiteres Enzym (Interleukin-1ß) spaltet. Dadurch wird es aktiviert und der Entzündungsprozeß startet.

Wissenschaftler vom Berliner Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie haben in verschiedenen Tests bei Mäusen mit einer ähnlichen ALS-Erkrankung den Botenstoff Interleukin-1ß blockiert, der an der Krankheitsentstehung beteiligt ist. Die Blockade dieses Botenstoffes verbesserte bei den Mäusen die Motorik und verlängert ihre Lebenserwartung. Es könnte also sein, dass der Blocker als Therapeutikum bei der ALS wirksam sein könnte.
Das Forscherteam um Arturo Zychlinsky vom MPI in Berlin bildet nun eine Arbeitsgruppe mit der ALS-Ambulanz der Charitè, welche eine klinische Studie ermöglichen soll.

Originalveröffentlichung: Meissner F, Molawi K, Zychlinsky A.: Mutant superoxide dismutase 1-induced IL-1β accelerates ALS pathogenesis. PNAS 2010, 28. Juni 2010